Es zieht eine dunkle Wolke
Text: Erich Fried
Eine Wolke zieht über die Zukunft
Eine Wolke so schwarz wie die Nacht
Und wer hat die Wolke geschaffen
Und war hat sie hergebracht?
Und sagen sie dort "Sozialismus"
Und hier "unsre freie Welt"
Die Wolke hört nicht und fragt nicht
Auf wen der Regen fällt
Und willst du noch leben bleiben
und hast du noch Kinder zu Haus
Dann mußt du die Wolke vertreiben
Sonst ists mit dem Leben aus
Die Wolke darf gar nicht erst steigen
Die Wolke darf gar nicht erst ziehn
Und steigt sie so hat auch dein Schweigen
Ihr diese Gewalt verliehn
Geht hin wo sie Wolken brauen
Geht hin aber bald muß es sein
Geht hin alle Männer und Frauen
Und wascht euren Himmel rein
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