Unromantisches Liebeslied
Text und Musik: Claudia Mitscha-Eibl
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Mann, du hast zu meinem Glück gerade noch gefehlt!
Womit hab ich dich verdient? Was hab ich angestellt?
Hat mein Leben ohne dich vielleicht nur halb gezählt?
Mann, du hast zu meinem Glück gerade noch gefehlt!
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Wer würde mir sonst den Abfluss reparieren,
mich meiner nicht ganz korrekten Logik überführen,
ungefragt mir technische Details genau erklären
und mich über Quantenphysik belehren?
Wer würde täglich meine Toleranz trainieren
und mir mit unglaublichen Geschichten imponieren,
mir jeden Bevormundungsversuch ankreiden,
und in meinem Leben seine Prinzipien reiten?
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Mann, du hast zu meinem Glück gerade noch gefehlt!
Womit hab ich dich verdient? Was hab ich angestellt?
Hätt‘ mein Leben ohne dich am End‘ nur halb gezählt?
Mann, du hast zu meinem Glück gerade noch gefehlt!
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Wer würde sonst die Gespenster hervorlocken,
die unbewusst in meinem Keller herumhocken,
und all den finsteren verborgenen Gestalten
in Lebensgröße einen Spiegel vorhalten?
Wer würde mich sonst die halbe Nacht verwöhnen,
mich die andre halbe Nacht beim Schlafen übertönen,
mich schon in der Früh mit einem Witz beglücken,
und ganz heimlich nebenbei meine Welt verrücken?
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Mann du hast zu meinem Glück gerade noch gefehlt!
Womit hab ich dich verdient? Was hab ich angestellt?
Wie hast du es angestellt, dass ich bis heute blieb?
Mann, hast du mir denn gefehlt? - Mann, hab ich dich lieb!
© Claudia Mitscha-Eibl, A-2100 Korneuburg
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